Folienkaschierungen (Cellophanierung)

Eine Folienkaschierung bietet sich an für Schutzumschläge, Geschäftsberichte, Speisekarten oder Foldermappen. Denn hier wird neben einer deutlichen optischen Aufwertung des Druckprodukts gleichzeitig eine hohe mechanische Festigkeit erwartet. Bei der Folienkaschierung wird flüssiger Klebstoff mit Hilfe eines Walzensystems auf die Folie aufgebracht. Durch Wärme erfolgt eine Verdunstung des Lösungsmittels und danach in einem Heißkaschierkalander die Übertragung der Folie auf die Oberfläche des Papiers. Es gibt heute verschiedene Klebstoffsysteme: So wird mit Dispersionsklebstoffen, lösemittelhaltigen Klebern und auch mit UV-härtenden Systemen gearbeitet.

Als Folien kommen zum Einsatz:

  • Acetatfolien (Celluloseacetat, 14 bis 20 μm)
  • OPP-Folien (orientiertes Polypropylen, 12 bis 20 μm)
  • Mattfolien (Acetat oder Polypropylen)
  • geprägte Folien (Polypropylen oder PVC)

Acetatfolien werden dann eingesetzt, wenn eine nachträgliche Verklebung des Druckprodukts erfolgen muss. OPP-Folien sind gegenüber Acetatfolien etwas preiswerter. Sie sind reißfester, aber nur bedingt verklebbar. Mattfolienkaschierungen haben ein elegantes Aussehen. Dabei ist der optische Eindruck zwischen Acetat und Polypropylen etwas unterschiedlich. Die geprägten Folien gibt es mit verschiedenen Strukturen. In allen Fällen bringen aber glatte und gleichmäßig gestrichene und gussgestrichene Papiere und Kartons die besten Ergebnisse. Bei der Thermofolienkaschierung handelt es sich um bereits vom Hersteller mit Klebstoff vorbeschichtete Folien mit einer Filmstärke von 23 bis 40 μm einschließlich Klebstoff. Sie haben einen sehr niedrigen Schmelzpunkt und können deshalb einfach mittels Wärme und Druck auf die Materialbahn aufgesiegelt werden.

Hinweise für die Praxis:

  • Grundsätzlich sind alle Papiere für eine Folienkaschierung geeignet
  • Gestrichene und gussgestrichene Qualitäten bringen jedoch aufgrund glatter Oberflächen bessere optische Ergebnisse
  • Durch eine Folienkaschierung werden die Farbtöne des Druckbilds und auch die Färbung des unbedruckten Papiers beeinflusst
  • Bei Papieren mit niedrigem Flächengewicht kann es bei einseitiger Folienkaschierung zu einer Rollneigung kommen
  • Um Missverständnisse und Verarbeitungsprobleme zu vermeiden, ist ein frühzeitiger Informationsaustausch mit dem Druckveredeler empfehlenswert.
  • Die beste Absicherung zur Vermeidung von Problemen sind Probekaschierungen

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Quellenangabe: Papier nach dem Druck – Die Roten Seiten 5 , Ausgabe 1 2000, Schneidersöhne Forum Ettlingen