Thermodruck

Der Thermodruck, der auch als „Thermografie“ oder „Reliefdruck“ bezeichnet wird, ist ein Verfahren besonders zur Herstellung von Visitenkarten und Briefbogen. Die dabei erzielten Druckergebnisse haben Ähnlichkeit mit einem Stahlstichprägedruck, da das Druckbild, meistens Schrift oder ein Logo, wie ein glänzendes Relief auf der Oberfläche des Papiers liegt. Es entwickelt sich dadurch, dass mit Hilfe einer Zusatzeinrichtung auf die nasse Offsetdruckfarbe ein transparenter natürlicher Harzpuder aufgetragen und anschließend sofort in einem Heißluftkanal zum Schmelzen gebracht wird. Dadurch entsteht nicht nur das eigentliche Relief, sondern auch gleichzeitig eine feste Verbindung mit der Druckfarbe.

Hinweise für die Praxis:

  • Am besten eignen sich glatte Naturpapiere ab 150 g/m2
  • Die Saugfähigkeit des Papiers darf nicht zu hoch sein, da sonst die
    Druckfarbe zu schnell wegschlägt und der Harzpuder keine Bindung
    oder Haftung erfährt
  • Die Druckqualität ist nur so gut wie der eigentliche Offsetdruck
  • Die Körnung des Puders muss auf die Feinheit des Druckbilds abgestimmt
    sein
  • Vorsicht bei gummierten Briefumschlägen. Durch die Hitzeeinwirkung wird die Gummierung in Mitleidenschaft gezogen.
  • Geklebte Kartons sind ungeeignet
  • Thermodrucke sind für den Laserdruck nur dann geeignet, wenn mit Hilfe der UV-Trocknung gedruckt wurde
  • Nach dem Druck der Auflage sollte nicht mehr geschnitten werden, da durch den Druck des Pressbalkens der Schneidemaschine ein Glanzverlust und auch eine Rückseitenmarkierung auftreten können. Wenn geschnitten wird, erst nach 24 Stunden und dann in kleinen Lagen und mit einem scharfen Messer.
  • Bei zu feuchtem Papier kann es durch die Hitzeeinwirkung zu einer Rollneigung kommen

Zur Übersicht der Veredelungsformen